Unsere Stimme verrät viel über uns. Neben grundlegenden Eigenschaften wie unserer Herkunft, identifiziert durch den Dialekt, oder unseres Geschlechts im Zusammenhang mit der Stimmhöhe, enthüllen Sprachanalysen noch weitaus mehr Informationen. Dies macht sich nun auch der Streamingdienst Spotify zu Nutze. Ein neu erteiltes Patent verrät, an welche persönlichen Informationen Spotify durch Sprachanalysen gelangen könnte.
Technik zur Sprachanalyse
Die Aufzeichnung der Stimme des jeweiligen Nutzers samt den Hintergrundgeräuschen stellt die Basis dar. Mittels der patentierten Technik „Identificationof Taste Attributes From An Audio Signal“, die sich u.a. auf den Einsatz von Spracherkennungstechnologien stützt, können die Aufnahmen analysiert werden.
Welche Informationen würde Spotify dadurch über seine User erhalten?
- Alter
Anhand des Stimmklangs kann die Altersspanne des Nutzers ermittelt werden. - Geschlecht
Frauen haben bekanntlich eine andere Stimmfarbe als Männer, was der Sprachanalyse Rückschlüsse auf das Geschlecht des Nutzers erlaubt. - Herkunft
Die gesprochene Sprache sowie der Dialekt bzw. Akzent verrät, aus welchem Land oder Region der Nutzer stammt. - Gemütslage (glücklich/wütend/traurig/neutral)
Unser Tonfall und die Art, wie wir sprechen, drückt unsere Stimmung aus. Durch die Technologie kann daher die Gemütslage der User ermittelt werden. Dazu werden u.a. akustische Informationen mit einer versteckten Markov-Model-Architektur genutzt. - Umgebung
Hintergrundgeräusche verraten, ob der Nutzer in Gesellschaft von weiteren Personen ist oder wo er sich aufhält.
Alles kann, nichts muss
Das Patent gibt lediglich Auskunft über die Möglichkeiten, die Spotify nutzen könnte. Ob und inwieweit die patentierte Technologie tatsächlich zum Einsatz kommt, ist unklar. Daher beschreiben die erläuterten Techniken der Sprachanalyse einen Zustand, der aktuell noch nicht unbedingt angewendet wird, aber ggf. in Zukunft zum Einsatz kommen könnte.
Weitere Informationen:
Leandra Posselt
Als Communications Manager verantwortet Leandra Posselt die Redaktion von noventive. In fachlicher Abstimmung mit den Partneranwälten bereitet sie juristisch komplexe Themen verständlich auf. Die Basis für ihre nutzerorientierte Arbeits- und Sichtweise ist der Master-Abschluss in Kommunikationswissenschaft.
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