Vor 80 Jahren stellte der Erfinder Konrad Zuse den ersten Computer der Welt vor. Obwohl er damit einen gigantischen Meilenstein in der Technikgeschichte setzte, musste er viele Jahre für die internationale Anerkennung seiner Leistung kämpfen.

Problemlösung im Vordergrund

„Ich war zu faul zum Rechnen“, scherzte Konrad Zuse des Öfteren. Gewissermaßen steckte in dem Scherz aber auch ein Funken Wahrheit, denn er wollte eine Maschine entwickeln, die ihm stupide Rechenaufgaben abnahm. Dieses Vorhaben setzte er in die Tat um. Nach den beiden ersten Prototypen Z1 und Z2, die ihn noch nicht ganz zufrieden stellten, entwickelte er den funktionsfähigen Z3. Zuse schuf damit den ersten, frei programmierbaren, auf der binären Schaltungstechnik und dem binären Zahlungssystem basierten Rechner der Welt.  

Zur falschen Zeit am falschen Ort  

Zuse wurde durch den Zweiten Weltkrieg viele Steine in den Weg gelegt. Zwei Jahre, nachdem er die Z3 Rechenmaschine präsentierte, wurde sie 1943 durch einen Bombenangriff zerstört. Nur eine Zeichnung und die Patentanmeldung für die „Rechenvorrichtung“ blieben dem Erfinder. Durch den Krieg konnte die Patentanmeldung, die er im Jahr 1941 beim Reichspatentamt einreichte, nicht abschließend bearbeitet werden. Doch Zuse gab nicht auf, um das Patent zu erhalten und damit sein geistiges Eigentum zu sichern. Er stellte 1950 beim (West-)Patentamt den Antrag auf Weiterbehandlung seiner Patentanmeldung. Ein Patent wurde letztendlich aber nie erteilt, da andere Unternehmen (u.a. IBM) Einspruch erhoben. Obwohl Zuse ohne Frage einen gigantischen Meilenstein mit seinen Erfindungen gesetzt hat, muss angemerkt werden, dass die Computerentwicklung ein komplexer historischer Prozess war, bei dem u.a. auch andere Forscher eine tragende Rolle spielten. Zuse selbst würdigte Charles Babbage als „eigentlichen Vater des Computers“ als er von dessen Forschungen erfuhr.

Pionier in vielen Bereichen

Zuses erfinderische Tätigkeit ging weit über die Computer-Entwicklung hinaus. Er schrieb beispielsweise das erste Schachprogramm und entwickelte die erste höhere Programmiersprache der Welt, das sogenannte „Plankalkül“.  

Für seine herausragenden erfinderischen Leistungen bekam er trotz des verlorenen Kampfes um das umfassende Computer-Patent allmählich internationale Anerkennung. So wurden ihm u.a. Ehrendoktortitel und zahlreiche Auszeichnungen verliehen. Bei seiner letzten Patentanmeldung wurde Zuse mit folgenden Titeln als Erfinder eingetragen: „Zuse, Konrad, Prof. Dr.-lng. e.h. Dr.mult.rer.nat.h.c. Dr.techn.h.c.“.  

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